Weiter geht’s für eine Woche an den Neusiedlersee. Ohne Berge erscheint uns die Gegend etwas eintönig und die pannonischen Häuserzeilen wirken auf der Strassenseite verschlossen und wenig fotogen, bieten aber schöne Innenhöfe. Wir geniessen einige schön angelegte Badestrände, wie Rust (ist auch das hübscheste Städtchen), Mörbisch und Breitenbrunn wo sich ein kurzer Abstecher zum historischer Kellerviertel lohnt.
Natürlich darf ein Kurzbesuch des berühmten Leuchtturmes in Podersdorf nicht fehlen. Anschliessend geht’s weiter nach Illmitz in den Nationalpark Neusiedler See. Wir lassen uns beraten und entscheiden uns für eine 13 km lange Flach-Wanderung, wo man Vögel, wilde Pferde, Steppenlandschaft, Salzteiche und Feuchtgebiete sehen soll. Dies entpuppte sich aufgrund der Trockenheit als Wanderung mit wenigen Höhepunkten. Eine Segel- oder Velotour zu machen wäre wohl die bessere Entscheidung gewesen.
Um uns den Tag etwas zu versüssen besuchen wir das Weingut Salzl Seewinkelhof in Illmitz zu einer Weinverkostung. Wir sind begeistert von den Weiss- und Rotweinen und kaufen gleich 2 Kartons ein.
Wir unternehmen einen weiteren Ausflug ins Schloss Esterhazy in Eisenstadt, welches eine interessante Familiengeschichte erzählt, bevor es weiter geht ins Thermenland.
Ein Thermenhotel muss man doch besucht haben und wir entscheiden uns für 2 Nächte ins Styria (weil’s dort einen Tesla Charger hat). Von dort aus machen wir einen Kurzbesuch ins Bad Blumau und in die Thermenhauptstadt Fürstenfeld.
Weiter geht’s via die Burg Riegersburg und via Bad Radkersburg, welches direkt an der slowenischen Grenze liegt, nach Graz. Dies ist unser Ausgangspunkt für die nächsten 10 Tage.
Die hübschen Gässchen und vielen Restaurants der Altstadt Graz laden zum Verweilen ein. Wir bestaunen die schönen Fassaden und Gebäude, den Schlossberg, die Doppelwendeltreppe, die Murinsel, die Architektur des Kunsthauses und sogar den riesigen Zentralfriedhof. Wir entscheiden uns für einen geführten Abend-Rundgang durchs Lendviertel, welches neben dem Griesquartier eher zu den heruntergekommenen Gegenden zählt, aber dafür umso interessantere Stories zu bieten hat. Graz bezeichnet sich als die Genusshauptstadt Österreichs, da müssen wir doch die besten Restaurants (nach TripAdvisor) ausprobieren. Nummer eins ist das ‘dreizehn by Gauster’ und wir sind begeistert. Am letzten Abend geht’s in die Nummer 2, das 'Caylend', welches sehr gut ist aber nicht an die Raffinesse der Nummer eins rankommt.
Die Umgebung von Graz hat in allen Richtungen einiges zu bieten. Wir entscheiden uns für folgende Ausflüge:
Grazer Hausberg Schöckl, mit der Seilbahn hoch auf 1445 m von wo aus man eine 360° Panoramasicht hat. Oben kann man kleine Wanderungen unternehmen und den Gleitschirmfliegern zu schauen.
Lohnender Besuch des Skulpturenparks am Rande der Stadt und ein kurzer Abstecher zum Nova-Air Hotel mit 2 Flugzeugen auf dem Dach, eins zum Essen, das andere als Bar eingerichtet.
Etwas weiter weg im Norden machen wir eine Wanderung auf die Fölzalm, gut 2 Stunden 650m hoch. Es ist ziemlich steil und unsere Knie werden im Retourweg arg beansprucht. Die Aussicht auf die Bergwelt ist aber grandios und lohnt die Mühen allemal.
Ein weiterer empfehlenswerter Ausflug führt nach Semriach zur Kesselfallklamm (die grössere Schwester Bärenschützklamm in der Nähe ist wegen Steinschlag geschlossen) und in die sehenswerte Topfsteinhöhle Lurgrotte (9° kalt) mit Lichtshow und klassischer Musik im riesigen Dom.
Die charmanten Städtchen Bruck an der Mur und Frohnleiten im Norden sind ein lohnenswerter Abstecher für ein Mittagessen oder eine Jause.

Richtung Westen besuchen wir in Bärnbach die St. Barbara Kirche von Hundertwasser und das Glasmuseum mit Verkaufslokal mit durchaus erschwinglichen gläsernen Gegenständen.
Einige Kilometer weiter befindet sich in Köflach das Lipizzaner-Gestüt wo die Fohlen für die Hofreitschule in Wien aufgezogen werden.
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